Die Rückseite des Mondes

Wussten Sie, dass wir immer nur die „Vorderseite“ unseres Erdtrabanten sehen? Das liegt daran, dass sich der Mond während eines Umlaufs um die Erde auch einmal um die eigene Achse dreht und uns auf diese Weise immer dieselbe Seite zuwendet.

Da der Umlauf auf keiner exakten Kreisbahn mit konstanter Winkelgeschwindigkeit erfolgt, die Eigenrotation aber sehr wohl eine konstante Winkelgeschwindigkeit aufweist, sieht man im Laufe eines Monats dennoch nicht ganz genau dieselbe Seite, sondern 59 Prozent der Mondoberfläche – dieses Phänomen wird als Libration bezeichnet.

Über die restlichen 41 Prozent – also die Rückseite des Mondes – wusste man lange Zeit so gut wie nichts. Erst die Aufnahmen der sowjetischen Mondsonde Lunik 3 zeigten 1959, dass sich die Rückseite deutlich von der Vorderseite unterscheidet. Sie besteht fast nur aus Hochländern und hat wesentlich mehr Krater, darunter das 2240 km große und 13 km tiefe Südpol-Aitken-Becken.

Untersuchungen der US-Sonden Clementine und Lunar Prospector in den Jahren 1994 bis 1999 warfen sogar den Verdacht auf, dass auf der Rückseite ein großer Einschlagkörper die Mondkruste durchstoßen hat, die mit 150 km etwa doppelt so dick ist wie auf der Vorderseite.

Der beliebte Ausdruck „Dunkle Seite des Mondes“ für die Rückseite des Erdtrabanten ist allerdings wissenschaftlich falsch, da sich diese Seite zwar unseren Blicken entzieht, aber nicht wirklich dunkel ist, zumal Vorder- und Rückseite im Laufe der Mondrotation ja abwechselnd von der Sonne angestrahlt werden.


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